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Uni, FH, Akademie – Wo soll ich Marketing studieren?

In Deutschland gibt es verschiedenste Bildungseinrichtungen, an denen du Marketing studieren kannst. Von den „Klassikern“ Universität und Fachhochschule bis zu Berufsakademien, privaten Akademien und dualen Hochschulen – du hast die Qual der Wahl. Kein Grund schreiend im Kreis zu laufen! Wir geben dir einen umfassenden Überblick, wo du Marketing, Public Relations, Kommunikationsmanagement und Co. studieren kannst.

Gute Gründe fürs Studium

Bevor du entscheidest wo du studierst, sollten wir erstmal die Frage klären, warum du studieren solltest. Vielleicht fragst du dich ja noch, ob ein Marketing Studium überhaupt sinnvoll ist. Einige Punkte, die klar für ein Hochschulstudium sprechen:

  • Manche beruflichen Ziele lassen sich ohne akademischen Grad, also ein Studium, nicht verwirklichen.
  • Im Studium lernst du wissenschaftlich zu arbeiten. Das ist z.B. für einen Job als Unternehmensberater Voraussetzung.
  • Wenn du in die Forschung möchtest, bietet dir nur ein Studium die Möglichkeit, dein wissenschaftliches Interesse ausführlich zu befriedigen.
  • Für Akademiker ist die Gefahr später arbeitslos zu sein bedeutend geringer als für andere Qualifikationsgruppen.
  • Bestimmte Unternehmenshierarchien können nur mit einem Hochschulabschluss erreicht werden. Ansonsten stößt du ggf. irgendwann an die sogenannte „gläserne Decke“, an der die Karriereleiter einfach aufhört. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Studium bringt dir einige Vorteile. Aber welche Hochschule ist die richtige für dich? Ein Kommunikationsmanagement Studium, Wirtschaftskommunikation Studium oder Marketing Management Studium gibt es nämlich sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen. Hier geben wir dir darum einen Überblick über die verschiedenen Einrichtungen und erläutern Vor- und Nachteile.

Tipp

Auf der Suche nach dem passenden Marketingstudiengang? In unserer Hochschuldatenbank findest du alle Studienangebote in Deuschland: Von Marketing, über Werbung und PR, bis zum Online Marketing Studium.

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Alle Infos:
Uni, FH 
& Akademie

Marketing an einer Universität studieren

Die Universität ist, gemessen an den Zugangsvoraussetzungen, die höchste Bildungseinrichtung in Deutschland. Als Uni-Absolvent stehen dir viele Möglichkeiten offen, wie zum Beispiel ein Masterstudium Marketing, die Promotion (Doktorarbeit) oder natürlich der Jobeinstieg.

Studierende einer Universität werden wissenschaftlich ausgebildet. Das heißt, dass sie lernen, sorgfältig und wissenschaftlich zu arbeiten und sich intensiv mit der aktuellen Forschung ihres Faches beschäftigen. Der Praxisbezug – also die konkrete Vorbereitung auf die möglichen Aufgaben im späteren Beruf – steht hier in der Regel weniger im Vordergrund. Ein Marketing-, PR- oder Kommunikations-Studium an der Universität erfordert viel Selbstdisziplin und Motivation. Den größten Teil des Lehrstoffes bringst du dir an der Uni selber bzw. in Lerngruppen mit anderen Studierenden bei. Zwar wird in den Vorlesungen und Seminaren der Stoff ebenfalls behandelt, aber ohne ausführliche Nachbereitung und Selbststudium funktioniert hier nichts.

Vorteile der Universitäten

Ehrgeiz ist also angesagt für das Uni-Studium. Aber es lohnt sich. Nach dem Abschluss stehen dir als Uni-Absolvent die meisten Wege aller Hochschulabgänger offen. Manche Unternehmen stellen sogar explizit nur ehemalige Studierende von Universitäten ein. Alternativ ist natürlich auch ein Master Studium oder die Promotion möglich. Und die persönliche Entwicklung? Da man an der Uni öfter auf sich allein gestellt ist, sind die Absolventen besonders durchsetzungsstark und selbstständig – so heißt es zumindest. Zudem ist die Fähigkeit, eigenständig an Probleme heranzutreten und sie erfolgreich zu lösen, bei Studierenden einer Universität angeblich ausgeprägter als bei FH-Studierenden. Ein weiterer Vorteil, zumindest für die ersten Jahre nach dem Berufseinstieg: Uni-Absolventen verdienen häufig mehr als ihre Kollegen von Fachhochschulen.

Zulassungsbedingungen

Bedingung für die Zulassung ist in der Regel die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. Doch auch ohne Abi kannst du unter bestimmten Voraussetzungen an Universitäten studieren - genaue Infos dazu bekommst du bei den Studienberatungen der Hochschulen.

Reine Marketing-Studiengänge werden allerdings nur von wenigen Universitäten in Deutschland angeboten. Studienangebote wie der Master of Science in Marketing der Uni Erlangen-Nürnberg oder Marketing und Distributionsmanagement der Uni Göttingen sind eher die Ausnahme als die Regel. Bei den Bachelorstudiengängen ist das universitäre Angebot noch überschaubarer: hier musst du bislang auf verwandte Studiengänge wie Wirtschaftskommunikation oder Kommunikationswissenschaft ausweichen. Eine gute Alternative für alle, die Marketing definitiv an einer Universität studieren möchten, ist darum ein BWL-Studium mit Marketingschwerpunkt. Hier ist das Angebot der Hochschulen auch gleich viel größer.

Info

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht: Hinter der Bezeichnung „University of applied Sciences" steckt keine Universität! Es handelt sich stattdessen einfach um die englische Bezeichnung für Fachhochschule, die von einigen FHs auch in Deutschland im Namen geführt wird.

Marketing an einer Fachhochschule studieren

Wenn Abiturienten sich über ein Studium im Bereich Marketing informieren, denken viele zuerst automatisch an Universitäten. Dabei kann ein Studium an einer Fachhochschule mitunter sogar die bessere Wahl sein. Vor allem ist hier das Studienangebot im Bereich Marketing und PR viel größer. Ob Universität oder Fachhochschule: beide Studienformen haben ihre Vor- und Nachteile. Letztlich gilt es zu entscheiden, welche Art des Studiums besser zu dir, deiner Persönlichkeit und deinen Interessen passt.

Praxisbezug

Der größte und wohl auch bekannteste Unterschied zwischen FHs und Unis ist sicherlich die Praxisnähe. An der Fachhochschule werden die Studieninhalte von der Theorie direkt in die Praxis übertragen. Studienberater Michael Anziani beschreibt dies so:

„An der Universität lernst du z.B. zehn unterschiedliche Theorien zum Marketing – an der FH dagegen lernst du die drei anerkanntesten und überträgst sie dann mittels Fallbeispielen direkt auf praktische Beispiele."

Dies ist auch der Grund dafür, dass an Fachhochschulen mehr kreative und anwendungsbezogene Studiengänge (z.B. Kunst oder Design) als an Unis angeboten werden.

Studienorganisation an der FH

Ein anderer großer Unterschied liegt in der Organisation des Studiums. Eine FH ist stärker verschult: mit vorgegebenem Stundenplan und einem geplanten Klausurzeitraum. Man muss sich also weder für Vorlesungen anmelden noch seine Klausurphase planen – das wird alles durch die Hochschule erledigt. Ein weiterer Unterschied: Die Gruppengröße. Wenn du Marketing an einer FH studierst, wirst du das in Gruppen von ca. 40 bis 80 Studierenden tun. An der Uni können manche Vorlesungssäle schon mal völlig überfüllt sein.

Zulassungsvoraussetzungen für die FH

Und noch etwas: An der FH sind die Hürden für ein Studium ohne Abitur weniger hoch als an Universitäten. Voraussetzung zum Studium an einer Fachhochschule ist nämlich die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Die erlangst du – je nach Bundesland – z.B. nach dem Abschluss der 11. Klasse in Verbindung mit einer Berufsausbildung oder einem einjährigen Berufspraktikum.

Info

Aufgrund des Bologna-Prozesses benennen sich immer mehr Fachhochschulen in „Hochschulen“ um. Lass dich davon nicht irritieren, so will man zum Ausdruck bringen, dass sich die Abschlüsse von FH und Uni dank Bachelor und Master annähern.

Marketing an einer Akademie studieren

Grob gesehen darf sich jede Institution, die ein Bildungsangebot bereithält, Akademie nennen. Staatlich anerkannt ist sie dadurch nicht. Dennoch bieten private Akademien oft staatlich anerkannte Studienabschlüsse wie den Bachelor of Arts an. Erreicht wird das über eine Kooperation mit einer ausländischen (oft britischen) Institution oder einer deutschen FH. Man erhält als Absolvent solch einer Akademie dann meist eine Urkunde der Akademie und einen Bachelor. Der Bachelor ist dank des Bologna-Prozesses theoretisch überall gleich anerkannt, jedoch sollte man sich vor dem Studienbeginn über die Möglichkeit eines anschließenden Masterstudiums erkundigen. Es kann nämlich vorkommen, dass die Hürden für ein Masterstudium an einer anderen Hochschule mit einem englischen Abschluss deutlich steigen. Ansonsten bietet das Studium an einer Akademie die gleichen Vorteile wie an einer (privaten) Fachhochschule: Kleine Gruppe, praxisnahe Vorlesungen und moderne Ausstattung.

Was ist eine „Berufsakademie"?

Eine Berufsakademie (BA) weist auch eine starke Praxisorientierung auf, ist aber keine Hochschule. An einer Berufsakademie werden duale Studiengänge angeboten, ein Teil der Ausbildung findet also im Unternehmen statt. Ein duales Marketing Studium ermöglicht dir zusätzlich zum Bachelorabschluss das Sammeln fundierter praktischer Erfahrungen.

Info

Auch manche Hochschulen tragen den Zusatz „Akademie“ im Namen, beispielsweise die Fachhochschule Nordakademie.

Uni vs. FH:
Der Vergleich

Marketing an der Uni im Schnellcheck

Grafik von einer Checkliste samt Stift, darum ein violetter Kreis.
  • Meist als Vollzeitstudium konzipiert
  • Viel Theorie und Grundlagenforschung
  • Vorlesungen mit bis zu 1.000 Studis (gerade in BWL mit Marketingschwerpunkt kann es voll werden)
  • Der Master gilt als Regelabschluss
  • BWL mit Marketing ist verbreiteter als spezielle Marketing-Studiengänge

Das Studium ist das Richtige für dich…

… wenn du viel Wert auf Eigenständigkeit und Selbstständigkeit legst.

Marketing an der FH im Schnellcheck

Grafik von einer Checkliste samt Stift, darum ein violetter Kreis.
  • Großes Angebot in Vollzeit, berufsbegleitend oder dual
  • Hoher Praxisbezug
  • Kleinere Studiengruppen
  • Bachelor gilt als Regelabschluss
  • Großes Angebot sowohl an BWL als auch Marketing-Studiengängen

Das Studium ist das Richtige für dich…

…wenn du viel Wert auf Praxisorientierung und persönliche Betreuung legst.

Es gibt auch Gemeinsamkeiten

Bei all den aufgeführten Unterschieden gibt es natürlich auch einige Gemeinsamkeiten zwischen Universitäten und Fachhochschulen, z.B.:

  • Zweistufige Studiengänge gemäß „Bologna-Model“: Bachelor und Master
  • Meist drei Jahre Studiendauer bis zum Bachelor, dann 1,5 - 2 Jahre bis zum Master-Abschluss
  • Die Studienleistungen werden nach dem europäischen Kreditpunktesystem bewertet. Dabei entspricht ein ECTS (European Credit Transfer System = Kredit) einer Studienleistung von ca. 30 Stunden (Selbststudium inkl.). An manchen Hochschulen ist auch von Leistungspunkten (LPs) statt Credit Points die Rede.
  • Beide Hochschularten pflegen internationale Hochschul-Partnerschaften und fördern damit die Mobilität ihrer Studierenden.
  • Fremdsprachenkenntnisse haben eine große Bedeutung (insbesondere Englisch). 

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