Marketing ist ein unglaublich breites Feld mit vielen verschiedenen Spezialisierungen. Deswegen können wir hier auch nicht alle Weiterbildungen aus diesem Bereich vorstellen, sondern beschränken uns auf einige Beispiele wie den Online Marketing Manager oder den geprüften Fachkaufmann/Fachwirt für Marketing (IHK). So unterschiedlich die verschiedenen Angebote auch sind, weisen sie dennoch große inhaltliche Schnittmengen auf. Fast alle beschäftigen sich mit Thematiken wie
- Zielgruppenanalyse
- Unternehmens- und Kommunikationsstrategien
- Marktforschung
- Marketinginstrumente
- Marketingmanagement
- Projektmanagement
- Monitoring
- Betriebswirtschaft
Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Marketing Weiterbildung sind die Absolventen mit ihrem Fachwissen entsprechend in der Lage, selbstständig Marketingstrategien zu entwerfen, die geeigneten Instrumente für deren Umsetzung auszuwählen und Aufgaben im Produktmanagement, der Kundenbetreuung oder im Verkauf zu übernehmen.
Spezialisierungen: Social Media Manager, Online Marketing & Co.
Je nach Spezialisierung beinhalten die Lehrgänge auch noch Module zu Themen wie Volkswirtschaft, Online-Tools, Social Media Marketing oder Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit. Um die Weiterbildung zu finden, die am besten zu deinem Interessenschwerpunkt und deiner beruflichen Zielsetzung passt, ist es auf jeden Fall sinnvoll, im Vorhinein verschiedene Lehrpläne genau miteinander zu vergleichen. Die Weiterbildungsinhalte können in der Regel auf der Homepage des jeweiligen Bildungsträgers eingesehen oder bei der Studienberatung erfragt werden.
Was sind die Voraussetzungen für eine Marketing Weiterbildung?
Der deutsche Bildungsrat definierte den Begriff Weiterbildung 1970 als „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase“. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass eine Weiterbildung in erster Linie dazu dient, sich noch besser zu qualifizieren und neues Wissen anzueignen. Dabei wird in der Regel auf bestehende schulische und berufliche Kenntnisse aufgebaut. Aus diesem Grund verlangt ein Großteil der Bildungsträger als Zulassungsvoraussetzung von den Teilnehmern auch eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrere Jahre berufliche Erfahrung.
Einige Weiterbildungen kann man auch mit einem mittleren oder höheren Schulabschluss absolvieren. Dabei sollte man allerdings beachten, dass diese in der Regel nicht berufsqualifizierend sind und dementsprechend allein kein Studium oder eine Ausbildung ersetzen.
Rechtzeitig informieren!
Da sich die konkreten Zulassungsvoraussetzungen je nach Institut und Lehrgang unterscheiden, solltest du dich am besten frühzeitig informieren und überprüfen, ob deine individuellen Qualifikationen für die Teilnahme an deiner Wunschweiterbildung ausreichend sind. Die Details findest du auf der Homepage des jeweiligen Bildungsanbieters oder erhältst sie bei der Studienberatung der Hochschulen und Akademien. Einen Überblick über die verschiedenen Angebote bekommst du in unserer Datenbank.
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Weiterbildungsdauer & Verlauf
Weiterbildungen im Bereich Marketing können ganz unterschiedlich aufgebaut sein: Manche finden nur am Wochenende oder abends statt, andere erfolgen in Form eines Vollzeit-Präsenzlehrgangs und wieder andere sind als berufsbegleitender Fern- bzw. Onlinelehrgang organisiert, in welchem sich die Studierenden den größten Teil der Lehrinhalte im zeitlich und räumlich flexiblen Selbststudium aneignen.
Auch die Dauer der Kurse und Lehrgänge variiert stark: Vom eintägigen Seminar bis zum zwölfmonatigen Lehrgang ist alles mit dabei. Meist sind die zeitlich komprimierteren Angebote als Präsenzlehrgang konzipiert, Lehrgänge mit einer längeren Dauer werden dagegen eher in Form eines Fern- oder Wochenendlehrgangs angeboten.
Unterschiedliche Zielgruppen
Dass die Unterschiede hier so groß sind, liegt aber nicht nur daran, dass die Weiterbildungen von verschiedenen Bildungsträgern angeboten werden, sondern auch daran, dass sie unterschiedliche Zielgruppen haben.
So richten sich zum Beispiel Kurse und Seminare die nur einige Tage dauern meist an erfahrene Marketing-Fachkräfte, die ihr Wissen auffrischen oder sich einem bestimmten Bereich spezialisieren möchten. Längere Studiengänge gehen das Thema Marketing hingegen allgemeiner und umfassender an und eignen sich so besonders für alle, die neu in der Branche sind oder die eine erste grundlegende Qualifikation erwerben möchten. Bei der Auswahl deiner Wunschweiterbildung solltest du also nicht nur darauf achten, dass sie von der Durchführungsart und Dauer zu deinen Lebensumständen passt, sondern auch sicher gehen, dass sie an deinen aktuellen Wissensstand und deine berufliche Zielsetzung angepasst ist.
Wie erkenne ich eine gute Marketing Weiterbildung?
Bachelor und Master sind akademische Titel, haben auf dem Arbeitsmarkt eine hohe Wertigkeit und sind allgemein anerkannt. Anders sieht es im Weiterbildungsbereich aus. So muss man zuerst einmal differenzieren zwischen Lehrgängen mit öffentlich-rechtlich geregelten Prüfungsvorschriften (wie zum Beispiel die Aufstiegsfortbildung zum Meister oder zum geprüften Fachwirt der Industrie-und Handelskammern) und Weiterbildungen ohne öffentlich-rechtlich geregelte Prüfungsvorschriften, wie sie von zahlreichen privaten Bildungseinrichtungen angeboten werden. Letztere schließen die Teilnehmer entweder mit einem institutsspezifischen Diplom oder Zertifikat der jeweiligen Akademien und Hochschulen oder aber einer Teilnahmebescheinigung ab.
Im Gegensatz zu Angeboten mit öffentlich-rechtlichen Prüfungsvorschriften haben institutsspezifische Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt aber unterschiedliche Bekanntheits- und Beliebtheitsgrade. Letztendlich entscheidet nämlich immer der individuelle Arbeitgeber, ob ein bestimmter Lehrgang oder Abschluss seinen Anforderungen an die Qualifikation seiner Mitarbeiter genügt oder nicht.
Erfahrungsberichte
Wenn du dir also unsicher sein solltest, welche Wertigkeit deine Wunschweiterbildung wirklich hat, dann macht es Sinn, sich vor der Anmeldung mit deinem (potentiellen) Arbeitgeber oder einem berufserfahrenen Kollegen auszutauschen. Diese können aufgrund ihrer unabhängigen Position und ihrer Erfahrung oft am besten beurteilen, welche Weiterbildung dir den gewünschten beruflichen Erfolg bringt und von welcher du lieber die Finger lassen solltest. Wenn die Möglichkeit besteht, solltest du dich unbedingt auch mit ehemaligen Absolventen unterhalten.
ZFU-Siegel
Du hast gerade keinen qualifizierten Gesprächspartner zur Hand? Kein Problem, denn es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Tipps und Hinweise, mit deren Hilfe man eine hochwertige Weiterbildung erkennen kann. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Orientierung und Bewertung anhand spezieller Siegel. So gibt es im Bereich des Fernunterrichts zum Beispiel das Siegel der ZFU (staatliche Zentralstelle für Fernunterricht), welches belegt, dass der Lehrgang staatlich anerkannt ist und dementsprechend bestimmten qualitativen Kriterien entspricht.
Im Bereich der Präsenzweiterbildungen fehlt leider ein solches einheitliches Siegel, da die meisten Anbieter die Qualität ihrer Studiengänge durch Selbstkontrolle sichern. Teilweise unterwerfen sich manche Anbieter aber der Qualitätskontrolle durch Verbände oder ähnlichen Einrichtungen und dürfen ihr Angebot im Gegenzug entsprechend kennzeichnen. Allerdings gibt es auch hier viele Siegel mit nur geringer Aussagekraft. Aus diesem Grund sollte man hinterfragen, welche Anforderungen die Institute erfüllen müssen, um ein solches Siegel zu erhalten. Eine weitere Möglichkeit stellen Umfragen von seriösen Portalen oder Bewertungen in Online-Foren dar.
Kriterien für gute Weiterbildungen
Darüber hinaus gibt es einige universelle Merkmale, die eine Weiterbildung auf jeden Fall erfüllen sollte, um als seriös und qualitativ hochwertig zu gelten:
- Der Bildungsanbieter sollte genau definieren, welche Zielgruppe mit der Weiterbildung angesprochen werden soll.
- Der Bildungsanbieter sollte gewisse Vorkenntnisse und Qualifikationen voraussetzen.
- Referenten und Kursleiter sollten langjährige Berufserfahrung vorweisen können.
- Der Bildungsträger sollte eine kostenlose und umfassende Studienberatung anbieten.
- Der Bildungsanbieter sollte eine transparente Informationspolitik in Bezug auf Inhalte, Kosten, Dauer, Aufbau, Methoden und sonstige Rahmenbedingungen verfolgen.
- Die Weiterbildung sollte einen angemessen hohen Praxisbezug aufweisen.
Ziele der Weiterbildung: Wo will ich hin?
Bei der Auswahl eines Lehrgangs solltest du außerdem immer im Auge behalten, was deine langfristige berufliche Zielsetzung ist. So ermöglichen dir manche Fort- oder Weiterbildungen zum Beispiel den Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen wie Fachhochschulen oder dienen als Grundlage für weitere Angebote mit noch höherer Qualifikation, während andere dich vor allem im spezifischen beruflichen Kontext weiterbringen.
Stipendien für Weiterbildungen im Marketing
Gute Nachrichten für alle Weiterbildungsinteressierten, die sich noch mit der Finanzierungsfrage schwertun: Es gibt spezielle Stipendienprogramme für Weiterbildungen im Bereich Marketing.
Der Deutsche Dialogmarketing Verband zum Beispiel vergibt einmal im Jahr Stipendien für die Weiterbildungen „Fachwirt Social Media“, „Fachwirt Dialogmarketing“ und „Fachwirt Online Marketing“ der Deutschen Dialogmarketing Akademie (DDA) sowie für den „Dialog- und Onlinemarketing-Fachwirt“ der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW).